Der Neubau der Patek Philippe-Manufaktur im Genfer Vorort Plan-les-Ouates wurde 2015 begonnen. Anfang 2020 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen und die Produktionstätigkeit in ihrem neuen Gebäude vor den Toren der Stadt Genf aufgenommen.
Dieses Bauwerk führt alle Genfer Ateliers der Manufaktur unter einem Dach zusammen. Darüber hinaus bietet es viel Platz für die Berufe hoher Handwerkskunst (Rare Handcrafts) und für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden. Mit seinen eindrücklichen Dimensionen (606 300 Kubikmeter) bietet es zusätzlichen Raum zum Gebäudekomplex von 1996. Die neue Patek-Philippe-Manufaktur besitzt eine imposante Größe: 189 Meter lang, 67 Meter breit und 34 Meter hoch, mit zehn Etagen, davon vier unterirdisch. Das Ziel heißt nicht, die Stückzahl der jährlich produzierten Uhren von derzeit fast 62.000 Exemplaren spürbar zu erhöhen.
Patek Philippe produziert 62.000 Uhren im Jahr
Die großen Glasflächen (viel Tageslicht ist Pflicht) werden durch weiße Beton-Laufgänge auf ganzer Fassadenlänge sowie durch bronzefarbene Feuerleitern nach New Yorker Vorbild gegliedert. Der Innenraum ist in fünf Segmente gegliedert, die durch vier Treppenhäuser voneinander getrennt sind und über mehr als zwanzig Personen- und Lastenaufzüge verfügen. Das Erdgeschoss und der erste Stock sind für die Fertigung und Hand-Finissierung von Uhrwerksteilen reserviert (Platinen, Brücken, Räder, Formteile), während die zweite Etage für die maschinelle Bearbeitung, das Handpolieren und die Montage von Ausstattungsteilen (Gehäuse, Armbänder) sowie den Edelsteinbesatz vorgesehen ist.
Zusätzlich zur Produktion für die aktuelle Kollektion sichern diese Ateliers auch die Fertigung und die Lagerhaltung von Ersatzteilen zur Versorgung des Kundendienstes. Auch das Restaurieren antiker Uhren findet hier statt. Im dritten Stock befinden sich weitere mit der Produktion verbundene Abteilungen wie die Forschung und Entwicklung auf den Gebieten neuer Materialien und neuer Technologien (Patek Philippe Advanced Research), ein Haute Horlogerie-Atelier und eine neue Einheit für den Prototypenbau. Die vierte Etage bietet Platz für die Weiterentwicklung und das Weitervermitteln der Berufe hoher Handwerkskünste (Handgravur, Emailkünste, Guillochieren, Holzmarqueterie). Gekrönt wird das Gebäude im fünften Stock durch ein Attika-Restaurant mit 880 Plätzen und einer fantastischen Rundumsicht auf die umgebende Landschaft und Berge sowie vier Salons für VIP-Gäste. Zur Eröffnung der Manufaktur präsentiert Patek Philippe eine limitierte automatische Calatrava in Edelstahl.Die Gesamtinvestitionen belaufen sich laut Patek Philipe auf 600 Millionen Schweizer Franken, wovon 500 Millionen in das Bauwerk und 100 Millionen in die Inneneinrichtung und die technische Ausstattung auf neustem Stand geflossen sind. Soviel transparenz bei den Kosten wie bei den jährlichen Stückzahlen ist ebenso ungewöhnlich wie lobenswert.
Hinterlasse einen Kommentar