Mit Gallet übernimmt Breitling nach der Übernahme von Universal Genève im Jahr 2023 die nächste Uhrenmarke in sein Portfolio.
Gallet blickt auf eine lange Tradition im Bereich der Präzisionsuhren für frühe Fern-, Entdeckungs- und Abenteuerreisen zurück und soll sich nun als luxuriöse Schwestermarke von Breitling positionieren. Gallet wurde 1826 von Julien Gallet in La Chaux-de-Fonds gegründet. 1856 expandierte Gallet dann auf den US-amerikanischen Markt. 1890 wurde Jules Racine & Co. zum alleinigen Vertriebspartner der Gallet-Uhren in Nordamerika, dem Hauptmarkt der Marke.
Gallet leistete einen Beitrag zur Einleitung des Luftfahrtzeitalters durch die Entwicklung einer Stoppuhr, mit der 1903 der erste Motorflug gemessen wurde. Der revolutionäre Kitty Hawk Flyer wurde von Wilbur und Orville Wright geflogen und legte rund 260 Meter in nur 59 Sekunden zurück. Der Zeitmesser wurde unter dem Modellnamen »The Sun« vermarktet. 1907 erwarb Gallet die Uhrenfabrik Société d’Horlogerie Electa und gründete die »Fabrique d’Horlogerie Electa, Gallet & Co.«. Danach konzentrierte sich Gallet weiterhin auf den gut etablierten US-amerikanischen Markt und fungierte in erster Linie als Établisseur – als Entwickler von Uhren, die in der Schweiz hergestellt und zusammengebaut wurden.
Unter den Zeitmessern von Gallet sind zwei Modelle hervorzuheben, die für Reisen, Sport und Industrie unverzichtbar waren. Bei der Flying Officer von 1939 handelte es sich um einen wasserdichten Chronographen, der für die Verfolgung mehrerer Zeitzonen konzipiert war. Ebenso wichtig war die 1938 vorgestellte Multichron Clamshell. Als die Schweizer Uhrenindustrie dann in den 1970er und 1980er Jahren von der Quarzkrise und dem starken Anstieg des Schweizer Frankens betroffen war, wurde es um Gallet, wie um viele andere große Namen, still. Unter dem Dach von Breitling steht die Marke nun vor der Rückkehr im Jahr 2026.
Breitling wurde 2017 aus Familienbesitz von CVC übernommen und wechseltet 2022 in den Besitz der Partners Group. Mit Universal Genève peilt Breitling CEO Georges Kern einen Preisbereich oberhalb von Breitling an. Gallet hingegen soll zwischen 3.000 bis 5.000 Schweizer Franken positioniert werden. In unseren Breiten ist Gallet eine Unbekannte, im US-Markt, der auch für Breitling eine große Rolle spielt, hingegen verfügt die Marke über einen gewissen Bekanntheitsgrad.
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