Die Wurzeln der heutigen Laco Uhrenmanufaktur reichen zur Firma »Lacher & Co.« zurück, die 1925 von Frieda Lacher und Ludwig Hummel in Pforzheim gegründet wurde.

Das Reichsluftfahrtministerium legte zwei Zifferblattvarianten für Piloten und Navigatoren fest.

Das Reichsluftfahrtministerium legte zwei Zifferblattvarianten für Piloten und Navigatoren fest.

Der Markenname »Laco« leitet sich direkt aus dieser Firmierung ab. In den 1920er‑Jahren montierten die meisten Pforzheimer Hersteller Schweizer Rohwerke, doch Hummel verfolgte früh das Ziel, sich von der Abhängigkeit der Schweiz zu lösen und eine eigenständige deutsche Fertigung aufzubauen. 1933 gründete Hummel mit Durowe (Deutsche Uhren‑Rohwerke) ein eigenes Rohwerkefabrikationsunternehmen in Pforzheim, das Laco und zahlreiche andere Marken der Region belieferte und sich zu einem der bedeutendsten Rohwerkproduzenten Deutschlands entwickelte. In den 1940er‑Jahren gehörte Laco zu den fünf offiziell zugelassenen Herstellern, die Flieger‑Beobachtungsuhren (B‑Uhren) nach der Spezifikation des Reichsluftfahrtministeriums fertigen durften – neben A. Lange & Söhne, Stowa, Wempe und IWC Schaffhausen. Die Laco‑B‑Uhren mit 55‑Millimeter‑Gehäuse, groß dimensionierter Krone und funktionalem Zifferblatt (Baumuster A und B) wurden als Navigationsinstrumente an Bord eingesetzt und nach dem Einsatz an die Dienststellen zurückgegeben.

Laco bietet auch Fliegeruhren gemäß der DIN 8330 an.

Laco bietet auch Fliegeruhren gemäß der DIN 8330 an.

Technisch griff Laco auf Durowe‑Großkaliber zurück, die in den Abmessungen Schweizer Werken entsprachen, konstruktiv aber eigene Entwicklungen überwiegend mit integrierte Zentralsekunde waren. Dem großen Luftangriff, der Pforzheim im Februar 1945 zu 80 Prozent zerstörte, fielen auch die Produktionsstätten von Laco und Durowe zum Opfer. 1949 nahm Laco den Betrieb in einem fünfstöckigen Gebäude wieder auf, das bereits 1950 Platz für insgesamt 1.400 Mitarbeiter bot. 1959 erwarb die U.S. Time Corporation, die später als Timex firmierte, das Unternehmen und verkaufte es schon 1965 an die Schweizer Ebauches S.A., die sich später unter das Dach der ETA begab. Die Erich Lacher Uhrenfabrik überlebt als kleine Schwesterfirma und hält die uhrmacherische Infrastruktur in Pforzheim aufrecht.

In seiner Fliegeruhren-Kollektion bietet Laco mit der »Erbstück«-Familie patinierte Modelle an.

In seiner Fliegeruhren-Kollektion bietet Laco mit der »Erbstück«-Familie patinierte Modelle an.

Am 8. September 1988 erwirbt der Geschäftsführer Horst Günther die Namens‑ und Logorechte von Laco. In der Folge positioniert sich die Marke mit verkleinerten Re-Editionen der historischen Fliegeruhren unter Verwendung Schweizer und japanischer Werke. Im Juni 2009 muss Laco Insolvenz anmelden; ein Intermezzo unter dem Dach der Kienzle Lacher Uhrenmanufaktur GmbH endet mit der Liquidation des Partners. Im Frühjahr 2010 erfolgt der Neustart in Pforzheim mit Direktvertrieb und einem Showroom und Werksverkauf in Pforzheim.

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