Seit den späten 1950er Jahren bezeichnet Rolex seine Oyster-Modelle als »Superlative Chronometer«. Im Jahr 2015 verschärfte die Manufaktur die Kriterien, um einen neuen Standard zu etablieren.
Er gilt für alle Modelle der Marke, allerdings nur für sie selbst. Rolex hat dafür aufwändige Testmethoden entwickelt und Prüf-Gerätschaften in seinen Laboren angeschafft. Alle Werke werden zunächst bei der COSC einer Prüfung als Chronometer nach ISO 3159 unterzogen. Nach dem 15-tägigen Test werden die Kaliber in das Unhrengehäuse eingebaut.
Nach diesem sogenannten Einschalen des Werkes testet Rolex die Uhr 24 Stunden lang sowohl in sieben statischen Positionen als auch auf einem mehrachsig rotierenden Uhrenbeweger, der reale Tragebewegungen simulieren soll. Dabei das die Gangabweichung nicht mehr als plus zwei bis minus zwei Sekunden am Tag betragen (COSC minus vier bis plus sechs Sekunden). Anschließend wird die Staub-und Wasserdichtheit untersucht.
Modelle mit einer Wasserdichtheit von zehn Bar müssen eine Sicherheitsreserve von zehn Prozent bieten. Referenzen die wasserdicht bis 300, 1.220 und 3.900 Metern sind, müssen eine Sicherheitsreserve von 25 Prozent erreichen.
Auch der Aufzug wird auf Zuverlässigkeit untersucht, ebenso die erreichte Gangautonomie nach Vollaufzug.
Rolex war es bereits 1910 gelungen, die erste Armbanduhr überhaupt als Chronometer zertifizieren zu lassen. 1914 erreichte eine Rolex Armbanduhr sogar das Klasse »A«-Zertifikat des renommierten Kew Observatoriums in Großbritannien.
Die Bezeichnung auf den Zifferblättern hat sich von »Chronometer« über »Officially Certified Chronometer« in den späten 1930er Jahren zu »Superlative Chronometer Officially Certified« 20 Jahre später geändert.
Die Geschichte des Superlative Chronometer
Bis 1951 galt jede Uhr als Chronometer, die in der Lage war, besonders präzise zu sein. Die Zertifizierung konnte durch die Marke selbst erfolgen. Deswegen entschloss sich Rolex, seine Uhren offiziell zu zertifizieren und als »Officially Certified Chronometer« zu kennzeichnen. 1951 wurde diese offizielle Zertifizierungd durch ein unabhängiges Institut obligatorisch. 80 Prozent aller Chronometer seit 1927 stammten bis dahin von Rolex. Die Marke setzte sich neue Standards mit dem Ziel, Ergebnisse mit Auszeichnung (avec mention) für besonders gute Resultate zu erzielen.
Von den 1950er Jahren an setzte Firmengründer Hans Wilsdorf diese Vorgabe zum Ziel und erklärte 1959, das ab nun alle Werke diese Kriterien zu erreichen hatten. 1957 hatte Rolex die Kaliber 1500 lanciert, deren Unruhen mit goldenen Microstella-Schrauben versehen waren. Deren Gangergebnisse übertrafen noch die Anforderungen für die Chronometer mit Auszeichnung und wurden als »Superlative Chronometer« bezeichnet. Diese Bezeichnung »Superlative Chronometer Officially Certified« wurde fortan auf dem Zifferblatt geführt.
Sie erschien erstmals in den späten 1950er Jahren auf den Datejust- und Day-Date-Modellen. 1973 wurden die offiziellen Prüfkriterien mit der Gründung der COSC vereinheitlicht und die Bezeichnung avec mention obsolet. Rolex führte daher die umfangreicheren und strengeren Testverfahren ein, um die Qualifikation »Superlative« beibehalten zu können.
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