Der Name »Aventurin« leitet sich vom italienischen Begriff »a ventura« ab, was »durch Zufall« oder »auf gut Glück« bedeutet. Dies hat einen historischen Hintergrund: Im 18. Jahrhundert stellten Glasmacher in Murano bei Venedig zufällig ein neuartiges, schimmerndes Glas her.
Dieses Glas wurde durch die zufällige Beimischung von Kupferspänen in die Glasschmelze erzeugt, was zu einem glitzernden Effekt führte. Das so entstandene Glas erhielt den Namen »Aventuringlas« oder auch »Goldfluss« aufgrund seines zufälligen Entstehungsprozesses und seiner optischen Eigenschaften.
Als später ein natürliches Mineral gefunden wurde, das dem Aventuringlas optisch ähnelte, wurde es nach diesem Kunstprodukt »Aventurin« benannt.
Das charakteristische Glitzern des natürlichen Aventurins, das durch mikrokristalline Einschlüsse von Mineralien wie Fuchsit oder Hämatit entsteht, erinnerte an den zufälligen Effekt des Aventuringlases. Interessanterweise war das künstliche Aventuringlas zunächst beliebter als das natürliche Mineral, da es als optisch ansprechender galt.
Der Name »Aventurin« für das natürliche Mineral hat sich jedoch durchgesetzt und wird heute für die Quarz-Varietät verwendet, die diesen charakteristischen Glitzereffekt aufweist. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten Friedrich Wöhler und Max von Pettenkofer ein Verfahren, mit dem ähnliches Aventuringlas wie das alte venezianische hergestellt werden kann.
Die Flimmer in dem durch Eisen gefärbten Glasfluss bestehen demnach aus metallischem Kupfer, welches in der geschmolzenen Masse in seinen Kristallebenen zerstreut ist. Auch durch Einwalzen von Glimmerblättchen in die Glasmasse entstehen Massen, welche dann zu Gegenständen geblasen oder gegossen werden, die gleichfalls den Namen Aventuringlas führen.
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