Von Wempe Glashütte erscheinen zwei neue Marinechronometer, entstanden in Zusammenarbeit mit dem renommierten britischen Yacht-Designer Tim Heywood. Heywood hat in den vergangenen Jahrzehnten vor allem Megayachten ein unverwechselbares Aussehen gegeben.

Der Yachtdesigner zu Besuch in der Wempe-Werkstätte in Glashütte.

Die Gestaltung eines einzelnen Ausrüstungsgegenstands, die Wempe ihm antrug, war daher ungewöhnlich. Die geschaffenen Marinechronometer passen seiner Aussage nach nicht nur auf die Yacht, sondern auch in das Landhaus oder die Stadtwohnung des Besitzers. Heywood hat die neuen Chronometer mit einem kräftig blauen Blatt ausgerüstet. Es zeigt eine moderne Typografie, zwei Öffnungen bei vier und acht Uhr ermöglichen den Blick auf das Uhrwerk.

Das Borosilikatglas auf der Zifferblattseite ist aus einem massiven Block geschliffen. Eingestrahlt sind zwölf Meridiane – zu deren Bestimmung die ersten Chronometer entstanden. Diese Linien setzen sich auf dem weit gewölbten Glas der Unterseite fort.

Die Marinechronometer werden in Glashütte gefertigt

Das Gehäuse des dunkelbraunen Modells »Cube« lässt sich mit drei Flügeltüren öffnen. Im Deckel findet sich eine vergoldete Zeitzonen-Karte. Der massive Korpus beider Marinechronometzer entsteht im sogenannten Laser-Sinter-Verfahren bei Metrica, einem weiteren Spezialisten für den Bau individueller Yachtausstattung.

Femininen Formen folgt das Modell »Coco de Mer«. Die Kokosnuss überwindet unbeschadet enorme Distanzen auf See und symbolisiert damit die Beständigkeit des Chronometers gegen äußere Einflüsse. Der Deckel des Chronometers ist auf der Oberseite mit Bronze vergoldet, die Innenseite blattvergoldet. Die Wempe Marinechronometer werden seit 2010 in der Sternwarte Glashütte gefertigt.

Auf dem Basiswerk Typ 5 des »Einheitschronometers« entwickelte Wempe jetzt nach Zwischenschritten das aufwändig finissierte Drei-Brücken-Werk Typ 7 mit Kette und Schnecke. Damit die Krafteinwirkung der sich entspannenden Aufzugsfeder auf das Räderwerk stets gleich bleibt, wird sie über eine filigrane Kette übertragen, die sich langsam von einem Kegel (die Schnecke) abrollt. Dadurch wird eine Ganggenauigkeit von maximal 0,3 Sekunden am Tag erreicht.

Wempe Glashütte I/SA Marinechronometer Cube by Tim Heywood 49.750 Euro, Wempe Glashütte I/SA Marinechronometer Coco de Mer by Tim Heywood, limitiert auf 50 Exemplare, 79.500 Euro

Die 1905 gegründeten Hamburger Chronometerwerke wurden 1938 von Herbert Wempe, dem Sohn des Firmengründers Gerhard D. Wempe übernommen. Das Unternehmen rüstet Schiffe mit besonders präzisen Uhren aus, denen Seegang und wechselnden Temperaturem nichts ausmachen. Tim Heywood gelingt es, diese historischen Zeitmesser in spektakulärem Design der heutigen Zeit und den Anforderungen des modernen Yachtbaus anzupassen.