Die Geschichte der Manufaktur Ulysse Nardin reicht bis in das Jahr 1848 zurück. In diesem Jahr gründete in der zweiten Uhrmachergeneration der Sohn von Léonard Frédérique Nardin, Ulysse, im Schweizerischen Le Locle eine Fabrik. Ulysse Nardin (1823 – 1867) spezialisierte sich auf Schiffschronometer.
In dieser Zeit erhielt die Manufaktur über 4.000 Auszeichnungen. Die US Marine von wurde zu einem bedeutenden Abnehmer.
Die Quarzkrise Anfang der 1980er Jahre hätte fast den Untergang bedeutet. Die Firma zählte zu diesem Zeitpunkt noch zwei Mitarbeiter. 1983 stieß Rolf W. Schnyder auf die darbende Marke.
Zuvor hatte er in Malaysia erfolgreich Fabriken für Quarzuhrenteile aufgebaut. In kurzer Zeit führte er Ulysse Nardin wieder an die Spitze der Schweizer Uhrmacherei, doch dafür brauchte es einen wundersamen Zufall. In einer Luzerner Uhrenwerkstatt erblickte er an der Wand ein Astrolabium.
Dieses astronomische Instrument zeigt auf seinen Scheiben zu bestimmbaren Daten und Uhrzeiten die Jahresbahn der Sonne (Ekliptik) und die Position einiger Sterne an.
1983 erwarb Rolf W. Schnyder die Ulysse Nardin Manufaktur
Sofort erkannte Rolf W. Schnyder das Potenzial. Er wollte das Astrolabium zum Bestandteil einer Armbanduhr machen. Dafür gewann er den Schöpfer dieses Astrolabiums, Dr. Ludwig Oechslin.
Der Geschichtskundler, Entwickler und Uhrmacher erschuf das Ulysse Nardin Astrolabium Galileo Galilei und brachte die Marke damit wieder in die althergebrachte Position in der Uhrmacherei.
Die nächsten drei Jahrzehnte hielt Ulysse Nardin unter der Führung von Rolf W. Schnyder und mit den Entwicklungen von Ludwig Oechslin die uhrmacherische Welt in Atem. 1996 folgte ein Ewiger Kalender mit GMT-Funktion, der sich problemlos vor- und rückwärts stellen lässt.
Uhren mit Schlagwerk und sich bewegenden Figuren auf dem Zifferblatt, sogenannte Jaquemarts, verkünden die Uhrzeit akustisch. Die Sonata weckt ihren Träger auf Wunsch mit einem Kathedralen-Klang.
Die avantgardistische Freak mit fliegendem Tourbillon formt das Uhrwerk selbst zum Träger der Zeitanzeige.
Neben dem zifferblattlosen Auftritt war sie die erste Uhr überhaupt, in der eine Hemmung aus Silizium eingesetzt wurde. Nach dem Tod von Rolf W. Schnyder im Jahr 2011 trat Ulysse Nardin 2014 der Luxusgruppe Kering bei. Innerhalb der Gruppe wurde Patrick Pruniaux im Jahr 2017 zum CEO von Ulysse Nardin ernannt.
Im Jahr 2018 wurde er auch CEO von Girard-Perregaux. Im Jahr 2020 erwarb er die Mehrheitsanteile der Sowind-Gruppe, zu der Ulysse Nardin und Girard-Perregaux gehören und führt als Mehrheitseigner und CEO beide Marken.
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