Der Buchautor und Fachjournalist Gisbert L. Brunner ist vielen Uhrenkennern ein Begriff. Wer ihn nicht kennt, der kennt sein Buch über Rolex, das mittlerweile in dritter Auflage erschienen ist.
Aber auch sein Uhrenbuch mit dem schlichten Titel »Armbanduhren« ist seit dem ersten Erscheinen vor 20 Jahren, damals noch mit Co-Autoren verfasst, zum Standardwerk avanciert. Es hat verschiedenen Neuauflagen erlebt, aber noch keine so umfassenden Neubearbeitung erfahren wie diese auf über 500 Seiten angewachsene Ausgabe. Es ist mehr als die bloße Zusammenfassung der beiden Bände Watchbook I und II. Das schöne am Thema Armbanduhren ist einerseits die Beständigkeit ihrer mechanischen Grundzüge.
Andererseits überrascht immer wieder die Innovationskraft, die innerhalb der engen Maßstäbe der Physik weiterhin zu neuen, überraschenden Konstruktionen führt. Damit ist auch der Spannungsbogen des Werkes von den Grundzügen und der Geschichte der Armbanduhr bis zu ihren aktuellen Neuerscheinungen beschrieben. Es sind aber gerade die historischen Abbildungen in dem großzügig bebilderten Werk, die einen besonderen Charme versprühen und die Geschichte der Marken lebendig macht, die in alphabetischer Reihenfolge präsentiert werden. Hier macht auch der Uhrenkundige, der mit den oftmals geglätteten Geschichtserzählungen der Marken vertraut ist, manch überraschende und erfrischende Entdeckung.
Gisbert L. Brunner, The Watch Book – Compendium – Revised Edition, englisch, deutsch, französisch, 24,5 mal 31,4 Millimeter, 536 Seiten, über 1.000 Schwarzweiß- und Farbbilder, teNeues Verlag, ISBN 978-3-96171-502-2, 80 Euro
Wer wie ich das Glück hat, Gisbert L. Brunner persönlich zu kennen, der weiß, mit welcher Leidenschaft und Ausdauer er zum Thema Uhren referieren kann, ohne belehrend zu wirken. Ebenso bereitwillig breitet er sein Wissen in diesem umfangreichen Werk aus. Ein Buch zum Lesen, bevor es im Bücherschrank verschwindet.
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