Zu ihrer Zeit besaß die IWC Portugieser eine ungewöhnliche Größe. Und auch der außergewöhnliche Name ergibt sich aus ihrer Entstehungsgeschichte. Denn es war in den 1930er Jahren, als zwei portugiesische Händler eine Armbanduhr mit der Präzision einer Taschenuhr bestellten. Für die Herstellung ganggenauer Taschenuhren war die 1868 vom Amerikaner Florence Aristo Jones in Schaffhausen gegründete Manufaktur bekannt. 1939 schalten die Uhrmacher deshalb kurzerhand das Savonette-Taschenuhrkaliber 74 in ein 41,5 Millimeter großes Gehäuse ein.

Das Zifferblatt war von den Decksuhren inspiriert, die IWC damals für die britische Marine herstellte. Diese nautischen Instrumente im Taschenuhrformat wurden unter anderem für die Navigation eingesetzt und mussten deshalb sehr einfach ablesbar sein.

Der anfängliche Verkaufserfolg der IWC Portugieser war überschaubar

Mit der kleinen Sekunde bei sechs Uhr, der einfachen Minutenskala, arabischen Zahlen und schlanken Feuille-Zeigern etablierte die Referenz 325 eine zeitlos moderne Formensprache, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Portugieser-Familie ziehen wird. Die elegante Armbanduhr im Taschenuhrformat war ihrer Zeit jedoch um Jahrzehnte voraus: Bis Ende der 1970er-Jahre sind in den Büchern von IWC lediglich um die 690 Verkäufe dokumentiert.

Zum Firmenjubiläum wurde die IWC Portugieser 1993 aus der Taufe gehoben

Verantwortlich dafür, die Referenz 325 aus der Vergessenheit zu holen und daraus die wahrscheinlich größte Ikone von IWC zu formen, ist der damalige Marketing- und Verkaufsdirektor Hannes Pantli. 1993 feierte die Manufaktur ihr 125-jähriges Jubiläum mit der Il Destriero Scafusia (Ref. 1868), die damals als kompliziertesten Armbanduhr der Welt beworben wurde. Pantli wollte zu diesem Anlass jedoch auch eine Uhr lancieren, die das uhrmacherische Erbe von IWC repräsentierte und für eine größere Gruppe von Liebhabern zugänglich war. So entstand die Idee, die Referenz 325 in einer limitierten Kleinserie neu aufzulegen.

Im Jubiläumsjahr 1993 wurde die Portugieser in einer limitierten Kleinserie neu aufgelegt.

Im Jubiläumsjahr 1993 wurde die Portugieser in einer limitierten Kleinserie neu aufgelegt.

Der neue Name »Portugieser« erinnert nicht nur an den Ursprung der Referenz 325, er schlägt auch eine Brücke zu Themen wie Navigation, Präzision und Verlässlichkeit. Von der Portugieser Anniversary Edition (Ref. 5441) wurden 1.000 Stück in Edelstahl, 500 in Rotgold und 250 in Platin hergestellt. Angetrieben werden die Uhren mit einem Durchmesser von 42,5 Millimetern vom Kaliber 9828, das auf dem Taschenuhrkaliber 98 basiert. Die Portugieser Anniversary Edition war in kurzer Zeit ausverkauft und etablierte einen weltweiten Trend zu großformatigen Armbanduhren.

Der Ewige Kalender von Kurt Klaus

Ein Meilenstein in der Geschichte der Portugieser ist die erstmalige Integration des Ewigen Kalenders 2003 in diese Uhrenfamilie. In den 1980er-Jahren von Kurt Klaus entwickelt, erkennt das ausgefeilte mechanische Programm selbständig die unterschiedlichen Monatslängen und die Schaltjahre. Alle Anzeigen sind miteinander synchronisiert und lassen sich nach einem längeren Ablegen der Uhr einfach über die Krone einstellen. Kurt Klaus nahm die Entwicklung des Großkalibers Kaliber 5000 zum Anlass, sein Kalendermodul grundlegend zu überarbeiten und an die großzügigeren Platzverhältnisse in diesem Werk anzupassen.

Mit der Referenz 5021 hält im Jahr 2003 erstmals ein Ewiger Kalender Einzug in die Kollektion.

Mit der Referenz 5021 hielt im Jahr 2003 erstmals ein Ewiger Kalender Einzug in die Kollektion.

Weil nun größere Zahnräder eingesetzt werden konnten, wurde eine noch präzisere Untersetzung der Mondphasenanzeige möglich. Diese ist in der Portugieser Perpetual Calendar (Ref. 5021) so genau, dass sie erst nach 577,5 Jahren um einen Tag korrigiert werden muss. In der Portugieser Perpetual Calendar Double Moon (Ref. 50611) präsentierte IWC zum ersten Mal eine doppelte Mondphasenanzeige, die den Mond für die Betrachter auf der nördlichen und der südlichen Halbkugel korrekt darstellt.

Die Yacht Club ergänzt die Kollektion

Eine robust gebaute und wetterfeste Uhr, die zu jedem Anlass eine gute Figur macht: Mit diesem Ziel vor Augen lancierte IWC im Jahr 1967 die Yacht Club (Ref. 811A /D). Die sportlich-elegante Automatikuhr mit Edelstahlarmband wird von Albert Pellatons hochpräzisem Kaliber 8541B angetrieben.

Die IWC Portugieser Yacht Club Referenz 3902 aus dem Jahr 2010.

Die IWC Portugieser Yacht Club Referenz 3902 aus dem Jahr 2010.

Sie entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem der erfolgreichsten Modelle von IWC. 2010 beschloss die Manufaktur, den legendären Namen wieder zum Leben zu erwecken und die Yacht Club in die Portugieser-Familie zu integrieren. Mit der Portugieser Yacht Club Chronograph (Ref. 3902) entwarf IWC- Chefdesigner Christian Knoop eine nautische Sportuhr. Das 45-Millimeter-Gehäuse ist robust gebaut und bis sechs Bar wasserdicht, das entspricht dem Druck in 60 Metern Tiefe. Für den Antrieb sorgt das IWC-Manufakturkaliber 89360, das die gestoppten Stunden und Minuten kombiniert und einfach ablesbar auf einem Zähler bei zwölf Uhr darstellt. Der mit einer Viertelsekundenskala bedruckte Höhenring ermöglicht nicht nur ein präzises Ablesen der Stoppzeit. Er verleiht der Portugieser Yacht Club Chronograph auch den Charakter eines nautischen Instruments.

 

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