Das Patek Philippe Museum leitet seit 2012 Dr. Peter Frieß: Seine nicht kleine Aufgabe ist es, die Privatsammlung des Ehrenpräsidenten des Unternehmens, Philippe Stern, zu betreuen. Nun legt der Museumsspezialist und Uhrmachermeister eine Auswahl der Exponate in zwei Bänden vor.

Patek Museum Fries Titelseite

Die Entstehung der tragbaren Uhr steht im Mittelpunkt des blauen Bandes. Der braune befasst sich mit der Geschichte von Patek Philippe.

Die beiden Bücher erscheinen in einem zweifarbigen Schuber. Die Farben haben eine Leitfunktion. Der blaue Band beschäftigt sich mit dem Entstehen der tragbaren Uhr und der braune Band mit der Sammlung Patek Philippe.

Patek Philippe Museum – 500 Jahre Uhrengeschichte in zwei Bänden und 20 Kapiteln

Herauszuheben ist die Gestaltung der Bücher. Die zwei Hardcoverbände sind mit einem Goldschnitt versehen und besitzen ein rotes Lesebändchen. Die detaillierten Farbfotos erscheinen durch eine Lackierung noch strahlender.

Patek Museum Fries Europa und der Beginn der mechanischen Uhr

Ende des 16. Jahrhunderts begann die Miniaturisierung der mechanischen Uhren. Aus Turm- wurden Tischuhren.

Anhand seiner Auswahl aus den 2.500 Uhren der Sammlung, die rund zehn Prozent umfasst, schildert Dr. Peter Frieß auf großzügig gestalteten Doppelseiten zwei Geschichten. Zunächst die Entstehung der Uhrmacherei als große europäische Erfolgsgeschichte.

Patek Museum Friess Kreuzuhr

Im calvinistischen Genf war die Anfertigung von Schmuck verboten. Mit dieser Uhr in Kreuzform wurde der Bann umgangen.

Und zum anderen die Erfolgsgeschichte von Patek Philippe. Mit der Erfindung der Krone zum Stellen der Uhrzeit und zum Aufzug der Feder etablierte sich die Marke schnell in der Spitzengruppe der Uhrmacherei. Dabei stellen Dr. Peter Frieß und Philippe Stern die sorgfältig ausgeleuchteten Uhren in den Mittelpunkt.

Patek Museum Friess Selbstaufzug Breguet web

Der Selbstaufzug war keine Erfindung von Abraham-Louis Breguet. Er perfektionierte ihn aber mit einer Schwungmasse aus Platin.

Jede Uhr wird einmal in Originalgröße abgebildet. Verzichtet wird auf Firmenhistorie wie Anzeigen oder sonstige illustrative Elemente. 500 Jahre Uhrengeschichte werden über eine Zeitleiste veranschaulicht, die sich über beide Bände erstreckt.

Patek Museum Friess Frühe Armbanduhr 1840

Dieses frühe Beispiel einer Armbanduhr entstand um 1840. Das Emaille-Armband zeigt die damals populären orientalischen Einflüsse.

Der Einfluss von Philippe Stern, der die Uhrensammlung in 40 Jahren aufgebaut hat und das Museum vor 20 Jahren gegründet hat, ist überall zu spüren. Die Bücher zeigen viele seiner Neuerwerbungen, die in der Zeit von Dr. Peter Frieß in die Sammlung integriert wurden. Der zweite Band ist überschrieben mit der »Suche nach der perfekten Uhr«.

Patek Museum Friess Erster Ewiger Kalender als Armbanduhr

Von 1898 bis 1925 entstand bei Patek Philippe der erste Ewige Kalender als Armbanduhr.

Diese war, so die These, ein Zeitmesser, wie er den Firmengründern vorschwebte. Diese wäre Handgelenk oder in der Tasche zu tragen, würde ständig die korrekte Zeit zeigen und müsste nie aufgezogen oder korrigiert werden. Dies sei als Vision der Unternehmenskultur zu verstehen. Bei Patek Philippe fühlt man sich dieser Vision verpflichet. Frieß belegt diese These beispielsweise durch Ewige Kalender, Weltzeituhren oder dem Getriebe zur Berechnung des Ostertages im Kaliber 89, die bei Patek Philippe entstanden sind. Dr. Peter Frieß Patek Philippe Treasures from the Patek Philippe Museum, englisch, zwei Bände im Schutzschuber mit Goldschnitt und Lesebändchen, jeweils 104 Seiten, Format 25 mal 28 Zentimeter, 450 Farb- und Schwarzweiß-Fotografien, 50 Euro

Die Schätze aus dem Patek Philippe Museum sind nur ein kleiner, aber sorgfältig gewählter Ausschnitt aus der Sammlung. 2012war ein Katalog über alle ausgestellten Patek Philippe-Uhren erschienen, 2015 gefolgt von einem Katalog aller historischen Uhren. Insgesamt fünf Bände mit 3.000 Seiten. Die neue Auswahl ist in 20 Geschichten gegliedert und folgt damit dem Aufbau der Sammlung. Sie sind damit ideale Begleiter eines Besuches des Patek Philippe Museums, entbinden aber nicht von der Verpflichtung zu diesem.

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