Die Technik mechanischer Uhren verständlich zu erklären, verspricht das Buch aus dem Heel Verlag, in dem auch die Zeitschrift Armbanduhren entsteht.

Auf rund 100 Seiten erläutert das Buch die grundlegenden Funktionen mechanischer Groß- und Kleinuhren.

Es entstand in Zusammenarbeit und Herausgeberschaft mit und durch von Michael Stern, dessen den Berliner Verlag sich schon viele Verdienste um die Literatur der Uhrmacherei erworben hat. So auch dieser Band, der es unternimmt, das komplizierte wie faszinierende Zusammenspiel der Uhrwerkskomponenten zu erläutern.

Das Schwingsystem und seine möglichen Fehlerquellen werden anschaulich erläutert.

Hilfreich dabei ist der gut strukturierte Aufbau mit der Gliederung nach Schwingsystem, Hemmung, Räderwerk, Antrieb, und Aufzug. Dabei geht der Ansatz über die Armbanduhr hinaus und erläutert auch das Prinzip von Pendeluhren. So wird das Prinzip der Hakenhemmung, Graham-Hemmung und die unterschiedlichen Pendelführungen erläutert. Gleichermaßen gründlich werden auch die Eigenheiten und Eigenschaften der sogenannten Unruhuhren wie Zylinderhemmungen, Palettenankerhemmungen, Stiftankerhemmung und Chronometerhemmung erörtert.

Das Fachbuch ist klar gegliedert und auch als Nachschlagewerk gut geeignet.

Auch Komplikationen wie der Schaltrad-Chronograph und der Ewige Kalender oder das Schlagwerk finden zum Ende des Buches Erwähnung und werden mit Schemazeichnungen detailliert erklärt. Auch der Selbstaufzug eines Automatikwerkes finden eine Erklärung. Populäre Komplikationen wie beispielsweise ein Tourbillon oder Konstruktionen mit konstanter Kraft finden jedoch keine Erwähnung. Sie fanden in der sozialistischen Armbanduhren-Produktion keine Verwendung. Zdenêk Martinek/Jaroslav Rehor, Technik Mechanischer Uhren verständlich erklärt, ISBN 978-3-96664-736-6, Heeel Verlag, 112 Seiten, zahlreiche Schwarzweiß-Abbildungen, 19,99 Euro

Das schmale Büchlein ist eine Empfehlung für alle, deren Interesse an Uhren über das Design und die Marke hinausgeht. Das Fachbuch ist ein digitalisierter Reprint der Ausgabe von 1968. Dem muss die Lesbarkeit stellenweise Tribut zollen, die Seiten wirken wie kopiert. Darüber trösten mich die Inhalte jedoch mehr als hinweg. Das Buch ist ein Nachschlagewerk, das öfter zur Hand genommen wird. Der gut strukturierte Aufbau und das Stichwortverzeichnis machen es dafür sehr geeignet. Das Werk ist als Schulbuch für Uhrmacher konzipiert, verschafft aber auch dem Uhrenfreund interessante Einblicke in die Welt der Feinmechanik.