Gold stammt nicht von unserer Erde, auch wenn es tief in ihr vergraben ist. Denn es lässt sich aus keinem anderen Element herleiten oder gar herstellen. Heute gehen Wissenschaftler davon aus, dass das wertvolle Edelmetall entstand, als vor Milliarden Jahren zwei Neutronensterne miteinander kollidierten.
Dabei entlud sich eine gewaltige Materiewolke in den Kosmos, darunter auch Schwermetalle – sowie Platin, Silber und Gold. Ein Teil dieser Wolke verdichtete sich in unserem Sonnensystem zu Planeten; eben auch unsere Erde, die das schwere Metall in ihrem Inneren einschloss. Aus diesen tiefen Schichten stammen alles irdischen Vorkommen. Vulkanische Förderbänder aus Lava schieben es nach oben in höhere Gesteinslagen, wo es langsam abkühlt und sich zu jenen dünnen Goldadern sammelt, die manch kontinentale Gebirgskette durchziehen.
Alles Gold der Welt passt in einen Würfel
Verwitterung, Schürfen und Bergbau bringen das Gold zu uns Menschen. Kaum mehr als 150.000 Tonnen wurden bisher der Erde entrissen. Das klingt nach viel, aber alles Gold der Menschheit würde geschmolzen einen Würfel von nur 20 Metern Kantenlänge ergeben.
Bis heute ist die Förderung des Goldes weltweit ein gewaltiges Unterfangen, das es zu einem besonders kostbaren Gut macht. Die Super-Pit-Goldmine im südlichen Australien ist mit ganzen 3,5 Kilometern Länge, einer Breite von 1,5 Kilometern und einer Tiefe von 600 Metern eine der flächenmäßig größten von Menschenhand geschaffenen Gruben der Welt. In der südafrikanischen Mponeng Goldmine fahren die Bergleute täglich knapp vier Kilometer unter die Erdoberfläche – an den tiefsten Arbeitsplatz der Welt.
Gold in allen Schattierungen
Die Beimischung bestimmter Metalle erhöht die Festigkeit des Goldes. Sie ermöglicht erst eine Verarbeitung zu Uhrengehäusen.
Auch bei der Farbgebung eröffnen diese Legierungen kreative Möglichkeiten. Pures Gold ist weich und dehnbar – ein Gramm lässt sich bis auf eine Länge von 6.000 Metern ausziehen. In reiner Form ist es weder als Schmuck noch als Uhrengehäuse geeignet.
Reinheit – pures Gold und die Karat-Angaben
Reines Gold hat einen Feingehalt von 99,9 Prozent oder 24 Karat. Aufgrund seines 75-prozentigen Goldanteils wird es auch 750er Gold genannt. Beigemischt werden Silber, Kadmium und Zink – Garanten für lange Haltbarkeit und hohe Wertigkeit.
Richtig behandelt verliert Gold weder Wert noch Schönheit. Altgold wird, raffiniert auf einen Gehalt von 999,9 wieder zu purem Gold. Anschließend ist nicht mehr zu ermitteln, ob das Gold aus der Mine, elektronischen Platinen oder dem Familienschatz stammt.
Goldlegierungen – Gold in allen Schattierungen
Gelbgold ist eine Legierung aus reinem Gold, Kupfer und Silber. Meist beträgt das Verhältnis von Kupfer zu Silber 1:1. Der Anteil des Goldes beeinflusst die goldene Färbung – je höher er ist, desto kräftiger die Farbe. In Deutschland muss Gold einen Goldgehalt von mindesten 33 Prozent (333er Gold, 8K) aufweisen, um es als »Gelbgold« stempeln zu dürfen. Für die rötliche Tönung von Rot- oder Roségold wird Kupfer beigemischt. Bei Rotgold steigt der Kupferanteil bis auf 20,5 Prozent, ergänzt durch 4,5 Prozent Silber. Das Mischungsverhältnis ist individuell und nicht vorgegeben. Ein zu hoher Kupferanteil von über 50 Prozent kann bedeuten, dass sich die Legierungen verfärben und oxidieren. Rotgold ist so wertvoll und beständig wie Gelbgold, entscheidend ist der Feingoldanteil.
Eine eigene Legierung hat Rolex entwickelt. Beim sogenannten »Everose«-Gold werden 22 Prozent Kupfer und zwei Prozent Platin beigemischt. Das verhindert die alterungsbedingte Diffusion des Kupferanteils und sorgt für Resistenz gegen gechlortes Wasser. Eine Roségoldlegierung mit ähnlichen Eigenschaften heißt bei Omega »Sedna«-Gold. Diese reduziert die altersmäßige Verminderung des Kupferanteils erheblich.
Um 1912 wurde in Pforzheim Weißgold entwickelt – der Zusatz von Silber, Nickel, Platin oder Palladium verringert die Farbintensität.
Ein Uhrengehäuse aus Weißgold ist elegantes Understatement.Wird es mit Rhodium überzogen, erlangt es eine mit Platin vergleichbare Optik.
Diese Sicherungsmassnahmen lassen sich nicht generalisieren. Inbesondere im Val de Joux mit z.B. Jager-Le Coutre oder Audemars Piguet in Le Brassus ist das nicht zu sehen und auch bei Longines in St. Imier fehlt es komplett.
Aber ich bin sicher, dass es Vorsichtsmassahmen gibt, z.B. mit elektronischer Überwachung.
Die Vorräte von Gold und anderen wertvollen Stoffen wie Diamanten führt bei den Liegenschaften der Uhrenfirmen dazu, dass sie gesichert sind wie Gefängnisse. In der Ebene zwischen La-Chaux-des-Fonts und Le Locle lässt sich das schön beobachten.
In Les Brenets** am Doubs*** und über dem Hügel hinter Le Locle* gibt es eine grosse Uhrenherstellung. Diese Firma hat so reagiert, dass aussen nichts angeschrieben ist. Dass es einen Uhrenfirma ist, erfährt man nur von den Einheimischen. Die hohen Stahlzäune um das Gelände gibt es dazu. Die Firma hat nach einigen Einbrüchen so reagiert.
Auch eine Seite des Goldes in der Uhrenherstellung.
* Zwischen Le Locle und Les Brenets fährt eine kleine Eisenbahn durch viele kleine Tunnels.
** Auf dem Campingplatz in Les Brenets gibt ein richtig gutes Restaurant. Es ist jeden Mittag voll, von den Angestellten der Uhrenfirmen, die da ansässsig sind.
*** Auf der Strasse am Doubs unten kommt nach ein paar Metern die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. Auf dieser Strasse kommen und gehen jeden Tag Tausende von Grenzgängern, die in der Uhrenindustrie arbeiten. Mindestens die Hälfte der Autos auf den grossen Parkplätzen in Les Brenets haben Französische Kennzeichen.