Häufig ist bei den technischen Datenblättern von Uhrwerken die Anzahl von Steinen oder »Jewels« vermerkt. Damit wird die Anzahl an Lagersteinen bezeichnet, welche in einem Uhrwerk die Reibung der Achsen in ihren Halterungen minimieren. Den ersten überlieferten Einsatz von Rubinen bezeugt das Londoner Patent Nr. 371 vom 1. Mai 1704. Zuvor wurden die Achsen der Triebe direkt in die Bohrungen der Messingplatinen gesteckt. Das führte zu Abrieb und bei erhöhtem Druck zu vorzeitigen Alterungserscheinungen.

Das Patent für Lagersteine stammt von 1704

Ein Basler Mathematiker hatte zuvor eine Möglichkeit entwickelt, in Edelsteine glatte Löcher zu bohren.

Lagerstein

Ein Lagerstein beim Setzen in die Platine.

Zwei französische Uhrmacher erkannten das Potenzial und meldeten die Verwendung solcher Steine zu diesem Patent an. In diese Bohrungen setzten sie fortan die Achsen ein. Die Edelsteine mit ihrer ebenso glatten wie harten Oberfläche boten einen reibungsarmen Halt und verbesserten sowohl Langlebigkeit als auch Präzision.

Rubine Lagersteine

Bei Nomos Glashütte werden Rubine auf einer Platine zum automatisierten Setzen vorbereitet.

Das kommende 18. Jahrhundert stand unter der Dominanz der englischen Uhrmacherei, nicht zuletzt wegen dieses Patents. Seit Beginn des 20. Jahrhundert werden künstlich erzeugte, synthetische Rubine eingesetzt.

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