Die Geschichte der Manufaktur Ulysse Nardin reicht bis in das Jahr 1848 zurück. In diesem Jahr gründete in der zweiten Uhrmachergeneration der Sohn von Léonard Frédérique Nardin, Ulysse, im Schweizerischen Le Locle eine Fabrik. Ulysse Nardin (1823 – 1867) spezialisierte sich auf Schiffschronometer.

Ulysse Nardin Portrait

Ulysse Nardin gründete 1848 die gleichnamige Manufaktur im schweizerischen Le Locle.

In dieser Zeit erhielt die Manufaktur über 4.000 Auszeichnungen. Die US Marine von wurde zu einem bedeutenden Abnehmer.

 

Die Quarzkrise Anfang der 1980er Jahre hätte fast den Untergang bedeutet. Die Firma zählte zu diesem Zeitpunkt noch zwei Mitarbeiter. 1983 stieß Rolf W. Schnyder auf die darbende Marke.

Rolf W. Schnyder (1935 bis 2011) war ab 1983 Eigentümer und CEO von Ulysse Nardin.

Rolf W. Schnyder (1935 bis 2011) war ab 1983 Eigentümer und CEO von Ulysse Nardin.

Zuvor hatte er in Malaysia erfolgreich Fabriken für Quarzuhrenteile aufgebaut. In kurzer Zeit führte er Ulysse Nardin wieder an die Spitze der Schweizer Uhrmacherei, doch dafür brauchte es einen wundersamen Zufall. In einer Luzerner Uhrenwerkstatt erblickte er an der Wand ein Astrolabium.

Das Astrolabium Galileo Galilei von Ulysse Nardin und Ludwig Oechslin aus dem Jahr 1985.

Das Astrolabium Galileo Galilei von Ulysse Nardin und Ludwig Oechslin aus dem Jahr 1985.

Dieses astronomische Instrument zeigt auf seinen Scheiben zu bestimmbaren Daten und Uhrzeiten die Jahresbahn der Sonne (Ekliptik) und die Position einiger Sterne an.

1983 erwarb Rolf W. Schnyder die Ulysse Nardin Manufaktur

Sofort erkannte Rolf W. Schnyder das Potenzial. Er wollte das Astrolabium zum Bestandteil einer Armbanduhr machen. Dafür gewann er den Schöpfer dieses Astrolabiums, Dr. Ludwig Oechslin.

Ulysse-nardin, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Rolf W. Schnyder und Ludwig Oechslin in der Manufaktur von Ulysse Nardin.

Der Geschichtskundler, Entwickler und Uhrmacher erschuf das Ulysse Nardin Astrolabium Galileo Galilei und brachte die Marke damit wieder in die althergebrachte Position in der Uhrmacherei.

Nach der Galileo Galilei und dem Planetarium Copernicus aus dem Jahr 1988 wird die Trilogie 1922 mit dem Tellurium Johannes Kepler vervollständigt.

Nach der Galileo Galilei und dem Planetarium Copernicus aus dem Jahr 1988 wird die Trilogie 1922 mit dem Tellurium Johannes Kepler vervollständigt.

Die nächsten drei Jahrzehnte hielt Ulysse Nardin unter der Führung von Rolf W. Schnyder und mit den Entwicklungen von Ludwig Oechslin die uhrmacherische Welt in Atem. 1996 folgte ein Ewiger Kalender mit GMT-Funktion, der sich problemlos vor- und rückwärts stellen lässt.

1996 präsentierte Ulysse Nardin einen Ewigen Kalender, der sich vor- und rückwärts korrigieren lässt.

1996 präsentierte Ulysse Nardin einen Ewigen Kalender, der sich vor- und rückwärts korrigieren lässt.

Uhren mit Schlagwerk und sich bewegenden Figuren auf dem Zifferblatt, sogenannte Jaquemarts, verkünden die Uhrzeit akustisch. Die Sonata weckt ihren Träger auf Wunsch mit einem Kathedralen-Klang.

Die Sonata von Ulysse Nardin wird 2003 vorgestellt.

Die Sonata von Ulysse Nardin wird 2003 vorgestellt.

Die avantgardistische Freak mit fliegendem Tourbillon formt das Uhrwerk selbst zum Träger der Zeitanzeige.

Das fliegende Tourbillon ohne Krone und Zeiger dreht sich um sich selbst, während das Werk die Zeit anzeigt.

Das fliegende Tourbillon ohne Krone und Zeiger dreht sich um sich selbst, während das Werk die Zeit anzeigt.

Neben dem zifferblattlosen Auftritt war sie die erste Uhr überhaupt, in der eine Hemmung aus Silizium eingesetzt wurde. Nach dem Tod von Rolf W. Schnyder im Jahr 2011 trat Ulysse Nardin 2014 der Luxusgruppe Kering bei. Innerhalb der Gruppe wurde Patrick Pruniaux im Jahr 2017 zum CEO von Ulysse Nardin ernannt.

Patrick Pruniaux ist seit 2020 Mehrheitseigner und CEO von Ulysse Nardin.

Patrick Pruniaux ist seit 2020 Mehrheitseigner und CEO von Ulysse Nardin.

Im Jahr 2018 wurde er auch CEO von Girard-Perregaux. Im Jahr 2020 erwarb er die Mehrheitsanteile der Sowind-Gruppe, zu der Ulysse Nardin und Girard-Perregaux gehören und führt als Mehrheitseigner und CEO beide Marken.

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