Die Geschichte der Vaucher Manufacture Fleurier (VMF) ist eng mit der Entwicklung von Parmigiani Fleurier verbunden.

David-Jean-Jacques-Henri Vaucher bildete viele Lehrlinge zu Uhrmachern aus, darunter den jungen Ferdinand Berthoud.

David-Jean-Jacques-Henri Vaucher bildete viele Lehrlinge zu Uhrmachern aus, darunter den jungen Ferdinand Berthoud.

Ihr Name verweist auf die Uhrmachertradition in Fleurier seit dem 18. Jahrhundert. Deren Wurzeln gehen auf David-Jean-Jacques-Henri Vaucher zurück, der um 1730 nach Fleurier zurückkehrte und dort als einer der ersten Uhrmacher tätig war. Bereits 1750 existierten etwa 15 Uhrmacher im Dorf, bis 1794 waren es über 100 – darunter auch seine Söhne,

Im Alter von 45 Jahren gründete Michel Parmigiani im Jahr 1996 seine Marke.

Im Alter von 45 Jahren gründete Michel Parmigiani im Jahr 1996 seine Marke.

die das Unternehmen Vaucher Frères gründeten. Damit legte die Familie Vaucher den Grundstein für eine lokale Uhrmachertradition, aus der später Marken wie Bovet und Parmigiani hervorgingen. Der heutige industrielle Ursprung von Vaucher Manufacture Fleurier liegt in der Werkstatt, die Michel Parmigiani 1975 in Fleurier eröffnete.

Vaucher fertigt Platinen und Brücken mit modernen CNC-Maschinen.

Vaucher fertigt Platinen und Brücken mit modernen CNC-Maschinen.

Nach der Gründung seiner eigenen Uhrenmarke 1990 und durch die Unterstützung der Sandoz-Stiftung entstand eine vertikal integrierte Manufaktur, die ab 1996 die ersten Parmigiani-Uhren hervorbrachte. 2002 erschien mit dem VMF 4000 das erste automatische Kaliber aus eigener Entwicklung.

Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Uhrwerke steht allen Kunden offen.

Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Uhrwerke steht allen Kunden offen.

Im Jahr 2003 wurde die Vaucher Manufacture Fleurier SA offiziell als eigenständiges Unternehmen gegründet. Heute gehört VMF zu 75 Prozent der Sandoz-Stiftung und zu 25 Prozent Hermès, das 2006 als strategischer Partner einstieg. Wichtige Werke aus der aktuellen Produktion sind:

  • VMF 3000 – Die verkleinerte und industrielle Weiterentwicklung des VMF 4000 stammt aus dem Jahr 2011. Es arbeitet mit vier Hertz, das entspricht 28.800 Halbschwingungen in der Stunde.
    Das Vaucher VMF 3000 besitzt eine Bauhöhe von 3,9 Millimeter. Als VMF 3002 ist es mit 3,7 Millimetern noch dünner.

    Das Vaucher VMF 3000 besitzt eine Bauhöhe von 3,9 Millimeter. Als VMF 3002 ist es mit 3,7 Millimetern noch dünner.

    Seine beiden Federhäuser arbeiten seriell und bieten eine Gangautonomie von  50 Stunden. Es dient auch als Basis mit individueller Finissierung für das H1837 von Hermès.

  • VMF 5401 – Das extraflache Automatikwerk mit Mikrorotor misst 2,60 Millimeter in der Höhe, stammt aus dem Jahr 2008 und ging 2009 in Serienproduktion.
    Das Vaucher VMF 5401 besteht aus 176 Komponenten und besitzt 29 Rubine.

    Das Vaucher VMF 5401 besteht aus 176 Komponenten und besitzt 29 Rubine.

    Es arbeitet mit drei Hertz, das entspricht 21.600 Halbschwingungen in der Stunde. Seine Gangautonomie beträgt 48 Stunden.

  • VMF 6710 – Das integrierte Chronographen-Kaliber ist ein Hochfrequenzwerk mit fünf Hertz, das entspricht 36.000 Halbschwingungen in der Stunde.
    Ein linearer Hammer setzt Sekunde, Minutenzähler und Stundenzähler des Chronographen gleichzeitig auf Null.

    Ein linearer Hammer setzt Sekunde, Minutenzähler und Stundenzähler des Chronographen gleichzeitig auf Null.

    Der Säulenrad-Chronograph mit vertikaler Kupplung wurde auf der Baselworld 2018 präsentiert. Er ist technisch mit dem 2016 vorgestellten Parmigiani PF361 verwandt, das jedoch über einen Handaufzug verfügt.

  • VMF 3024 – Das automatische Kaliber mit Fliegendem Tourbillon wurde 2016 erstmals vorgestellt.
    Das Vacheron VMF 3024 ist mit 3,95 Millimetern Höhe eines der flachsten selbstaufziehenden Tourbillonwerke der Welt.

    Das Vacheron VMF 3024 ist mit 3,95 Millimetern Höhe eines der flachsten selbstaufziehenden Tourbillonwerke der Welt.

    Es besteht aus 196 Komponenten, besitzt 33 Rubine und bietet eine Gangautonomie von 50 Stunden.

Die Manufaktur fertigt nicht nur Uhrwerke für ihre strategischen Partner Hermès und Parmigiani, sondern beliefert auch Marken wie Audemars Piguet, Richard Mille, Czapek & Cie., Maître du Temps, Gérald Charles, Speake‑Marin und Baume & Mercier.

Unter dem Dach der Sandoz-Familienstiftung versammeln sich mehrere Unternehmen, die zusammen eine integrierte Uhrenproduktion ermöglichen. Bedeutsam ist das 2001 erworbene Unternehmen Atokalpa in Alle, Es produziert vor allem unruhspiralen, Unruhen, Anker und Ankerrädern, komplette Hemmungsgruppen sowie Zahnräder und Ritzel. Im gleichen Jahr wurde die Präzisionsdreherei Elwin in Moutier erworben. Sie fertigt Achsen, Stifte und Zapfen im Mikrometerbereich. Mit hochwertigen Uhrenschrauben beliefert sie auch Manufakturen wie Patek Philippe oder A. Lange & Söhne. Seit 2005 gehört mit Quadrance et Habillage in La Chaux-de-Fonds auch ein-Hersteller hochwertiger Zifferblätter zur Stiftung. In der gleichen Ortschaft gehört seit dem Jahr 2000 Les Artisans Boîtiers zur Uhrengruppe. Das Unternehmen fertigt komplexe Gehäusetypen aus Edelstahl, Gold, Platin, Palladium und Titan

Diesen Beitrag teilen: