Zum 150. Geburtstag der Manufaktur hat Audemars Piguet auf einer Auktion die ultrakomplizierte Taschenuhr »Grosse Pièce« (Großes Stück) für ihr Museum in Le Brassus erworben.
Die »Grosse Pièce« von Audemars Piguet mit 19 Komplikationen wurde 1920 auf der Genfer Uhrenausstellung präsentiert.
Diese im Jahr 1914 in Auftrag gegebene und 1921 ausgelieferte Taschenuhr mit einem 85 Millimeter großen Gehäuse aus 18K Gelbgold blieb bis in die 1990er Jahre der Öffentlichkeit verborgen. Die Uhr wurde am 8. Dezember 2025 bei Sotheby’s in New York versteigert.
Das massive Gehäuse aus 18-karätigem Gold verfügt über Schieberegler, mit denen der Schlagmodus von an auf stumm, von Stunden auf Stunden und Viertelstunden oder auf Minutenrepetition eingestellt werden kann.
Sie stammt aus der »Olmsted Complications Collection« des 2024 verstorbenen US-Sammler und Finanziers Robert M. Olmsted, der über 60 Jahre hochkarätige und teilweise unbekannte Komplikationen sammelte. Die »Grosse Pièce« ist die umfassendste astronomische Uhr, die je von Audemars Piguet entwickelt wurde, und eine der ersten, die über eine Himmelskarte verfügt.
Wie andere hochkomplizierte Uhren steht die Grosse Pièce für das Établissage-System im Vallée de Joux, das verschiedene Spezialisten vereinte.
Sie zeigt den Nachthimmel über London mit 315 Sternen, Sternzeit, einen Ewigen Kalender, Mondphasen und die Zeitgleichung. Als einzige hochkomplizierte Audemars Piguet-Uhr des 20. Jahrhunderts verfügt sie außerdem über einen Minutenrepetitionswerk, Grande und Petite Sonnerie, einen Chronographen und das einzige Tourbillon der Marke in einer Taschenuhr jener Zeit.
Das Kaliber 16869 besitzt eine Dreiviertelplatine, eine Schweizer Ankerhemmung und ein Minutentourbillon in einem dreiarmigen Stahlkäfig.
Mit 19 Komplikationen teilt sich die »Grosse Pièce« den Titel der kompliziertesten Audemars Piguet-Taschenuhr, die je hergestellt wurde, mit der legendären »Universelle« von 1899, die für Union Glashütte gefertigt wurde. Wie die »Univeral-Uhr«, wie die Uhr in Deutschland hieß, ist sie ein Ergebnis des Etablissement-Systems des Vallée de Joux, das spezialisierte Handwerker zusammenbrachte, um einige der kompliziertesten Zeitmesser des frühen 20. Jahrhunderts herzustellen.
Die Himmelskarte benennt folgende Sternbildern: Perseus, Andromeda, Kassiopeia, Cepheus, Schwan, Pegasus, Drache, Leier, Schlange, Stier, Skorpion, Nördliche Krone, Herkules, der Große Bär, Jungfrau, Wasserschlange, Krebs, Zwillinge und Orion.
Nach ihrer Auslieferung an S. Smith & Son im Jahr 1921 verschwand die »Grosse Pièce« für Jahrzehnte aus der Öffentlichkeit. Sie war nur durch Archivaufzeichnungen und seltene Fotografien bekannt. Jahrelang verblieb die Uhr in der renommierten Olmsted-Kollektion und wurde nur von wenigen Auserwählten unter strengster Geheimhaltung bewundert.
Die Rückseite der Taschenuhr zeigt eine Karte des Sternenhimmels über London mit 315 Sternen.
Der Erwerb dieses begehrten Zeitmessers durch Audemars Piguet auf einer Auktion unterstreicht das Engagement der Marke für den Erhalt des uhrmacherischen Erbes und die Präsentation außergewöhnlichen Savoir-faire.
Das Museum von Audemars Piguet befindet sich in einem spiralenförmigen Gebäude in Le Brassus.
Die »Grosse Pièce« wird auf eine mehrjährige Welttournee gehen und in ausgewählten Audemars-Piguet-Häusern sowie bei besonderen Veranstaltungen zu sehen sein, bevor sie im Musée Atelier Audemars Piguet in Le Brassus ausgestellt wird.
Audemars Piguet, »Grosse Piece«, Taschenuhr, 18K Gelbgold, erzielter Auktionspreis 6.300.000 US-Dollar ohne Aufgeld
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