Im Jahr 2005 führte Omega das Zertifikat Master Chronometer zusätzlich zum Chronometer-Test durch die Schweizerische Kontrollstelle COSC zusammen mit unabhängigen Eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS) ein. Dabei werden sowohl Uhrwerke und als auch Uhren in einem aufwändigen Verfahren getestet und offiziell als »Master Chronometer« zertifiziert. Seit 2021 unterzieht auch Tudor einzelne Modelle diesem aufwändigen Testverfahren.

Tudor Kaliber MT5602-U

Das Tudor-Kaliber MT5602-U ist ein zertifiziertes Master Chronometer.

Die METAS-Zertifizierung »Master Chronometer« ist umfassend und deckt die wichtigsten Funktionsmerkmale einer Uhr ab, etwa Präzision, Magnetfeldresistenz, Wasserdichtigkeit und Gangreserve.

Magnetfeldprüfung

Das METAS-Prüfverfahren bezieht auch die Einflüsse von Magnetfeldern auf die Ganggenauigkeit der Uhren mit ein.

Ihre Standards sind anspruchsvoll, angefangen bei der Präzision. Um sich zu qualifizieren, muss eine Uhr in der Lage sein, in einem Abweichungsbereich von fünf Sekunden pro Tag zwischen Null und fünf Sekunden positiven Vorgang zu funktionieren. Das sind fünf Sekunden weniger als die Vorgabe des Schweizer Prüfinstituts Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC) von minus vier bis plus sechs Sekunden am Tag. Die Zertifizierung garantiert darüber hinaus die Ganggenauigkeit einer Uhr, die Magnetfeldern mit 15.000 Gauß ausgesetzt ist. Schließlich sichert sie auch, dass die Herstellerangaben zur Wasserdichtigkeit den Standard 22810:2010 der Internationalen Organisation für Normung (ISO) erfüllen. Dies gilt auch für die Gangreserve jeder »Master Chronometer«-Uhr.

Die METAS testet in acht Prüfdurchgängen

Die Zertifizierung erfolgt durch insgesamt acht Prüfverfahren.

  1. Im ersten muss das Uhrwerk seine Funktionstüchtigkeit in einem Magnetfeld beweisen, wie es in Alltagsgegenständen wie Mobiltelefonen oder Laptops auftreten kann.
  2. Hat es diesen Test erfolgreich absolviert, wird die komplette Uhr erneut in einem Magnetfeld von 15.000 Gauß geprüft.
  3. Im dritten Test werden die Uhren magnetisiert und mit einem Zeitstempel versehen, der mit einer Atomuhr abgeglichen ist.
  4. Der vierte Test erstreckt sich über vier Tage. Dabei werden die Uhren bei zwei verschiedenen Temperaturen, unter extremem Magnetismus und in sechs verschiedenen Positionen getestet.
  5. Der fünfte Test erfolgt akustisch wie auf einer Zeitwaage, um sicherzustellen, dass die Uhr in unterschiedlichen Winkeln präzise bleibt. Dafür wird die Uhr alle Sekunden in eine von sechs unterschiedlichen Positionen gebracht.
  6. Ähnlich verläuft der sechste Test, bei dem die Uhr einmal zu 100 Prozent und einmal nur zu einem Drittel aufgezogen ist.
  7. Der siebte Test überprüft die Gangautonomie der Uhr, wenn ihr keine Energie durch den Aufzug zugeführt wird. Die Genauigkeit der Uhr wird dabei wiederum mit einer Atomuhr abgeglichen.
  8. Der letzte Test dient dem Nachweis, dass die Uhr die vom Hersteller angegebene Wasserdichtigkeit aufweist.

Der METAS-Test ist keine Stichprobe oder Bauart-Prüfung. Jede einzelne zertifizierte Uhr hat diese umfangreichen Prüfverfahren durchlaufen und die Kriterien erfüllt. Zudem ist es erwähnenswert, dass für den Erhalt der Zertifizierung zwei Voraussetzungen erfüllt sein müssen: Die Schweizer Fertigung muss den Kriterien von »Swiss Made« entsprechen und das Uhrwerk muss vom Schweizer Prüfinstitut Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC) zertifiziert sein.

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