Der Baselworld kündigen nun auch die LVMH-Marken die Teilnahme  im kommenden Jahr. Nachdem Rolex, Patek Philippe, Chanel, Chopard und Tudor der traditionsreichen Uhrenmesse den Rücken gekehrt haben, beenden auch die LVMH-Marken Hublot, TAG Heuer, Zenith und

Gehört der Vergangenheit an – der Stand der LVMH-Marken wie Hublot auf der Baselworld.

Gehört der Vergangenheit an – der Stand der LVMH-Marke Hublot auf der Baselworld.

die Uhrenabteilung von Bulgari ihr Engagement. Sie wollen mit den anderen Marken auf dem Palexpo-Gelände der Genfer Messe gemeinsam ausstellen.

Es soll keine Wichtigtuerei sein, aber diesmal fällt der Kommentar länger aus als die Meldung. Denn die Lage ist unübersichtlich: Die einstmals stolze und verschwiegene Schweizer Uhrenindustrie bietet derzeitig ein einzigartiges Schauspiel. Auf offener Bühne überziehen die Aussteller die Basler Messe mit Vorwürfen und umgekehrt wittert man in Basel eine Verschwörung – am eigenen Missmanagement könne der Abzug der größten Player der Branche ja nicht liegen. Den Luxus, sich zwei Messen leisten zu können, hat die Covid-Krise beendet. Aktuell hat man sich schon mal auf eine Stadt geeinigt. Wer aber nun Veranstalter ist, bleibt unklar und auch der Termin steht noch in den Sternen. Die Fondation de la Haute Horlogerie (FHH) dürfte als langjährige Veranstalterin der SIHH – jüngst noch zur Watches & Wonders umbenannt und  dann auf einen unbekannten Termin verschoben – gut im Rennen liegen. Allerdings würde die Richemont-Gruppe ihre bisherige Dominanz einbüßen. Uneinigkeit besteht über den Termin. Die Verlegung in den Januar – an dem die SIHH traditionell stattfand – hat man als Vorwand für die Trennung von der Baselworld genommen. Der Februar und März ist von Genfer Autosalon blockiert. Den Apriltermin hatte man in diesem Jahr der Baselword ebenfalls als grundsätzlich ungeeignet vorgeworfen. Ersatzweise hatten die LVMH-Marken bereits im Januar 2020 eine Art Hausmesse in Dubai veranstaltet. Ohne Gesichtsverlust wird der eigentlich ideale Januartermin nicht zu realisieren sein. Aber das lässt sich klären. Mehr Sorgen macht mir, wo die vielen kleinen Aussteller abbleiben, wenn die Großen die Sache jetzt unter sich selbst ausmachen. Bulgari wollte mit Breitling und einigen anderen Marken im August diesen Jahres die Geneva Watch Days als Hotelmesse veranstalten. Die Swatch Group, mit deren abruptem Abgang im letzten Jahr der Abstieg der Baselworld begann, verharrt verdächtig still am Spielfeldrand.

 

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