Persönlicher Rückblick: Einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr 2026

Das Uhrenjahr 2025 reiht sich als eines der herausforderndsten Jahre im diesem an Herausforderungen nicht armen halben Jahrzehnt ein. Aber Absatzzahlen und amerikanische Zoll-Exzesse einmal beiseite, sind mir einige Neuheiten und Errungenschaften noch einmal eine kleinen Rückblick wert.

5 große Komplikationen, die mir in Erinnerung sind

In der Rückschau auf die 360 Beiträge, die ich in diesem Jahr auf meinem Blog veröffentlicht habe, sind mir besonders fünf Große Komplikationen in Erinnerung geblieben:

Die neue Grand Complication von Patek Philippe 5308G besitzt ein automatisches Kaliber mit Minutenrepetition, ist ein Schleppzeiger-Chronograph und bietet eine springend schaltenden Ewigen Kalender.
Mit der Pause-Elimination zwischen Stunden- und Minuten-Schlägen, einem Sicherheitsmechanismen gegen Fehlbedienung und Hammer-Blocker gehört die Minute Repeater Perpetual von A. Lange & Söhne zu den technisch ausgefeiltesten Repetitionen des Jahres
Die Les Cabinotiers Solaria Ultra Grand Complication von Vacheron Constatin ist mit 41 Komplikationen und dem manuellen Kaliber 3655 mit über 1.500 Komponenten die bisher komplizierteste Armbanduhr der Manufaktur.
Der Royal Oak RD#5 Chronograph von Audemars Piguet nutzt einen patentierten Zahnstangen‑Ritzel‑Rückstellmechanismus, der die Zeiger des Chronographen in etwa 0,15 Sekunden ruckfrei auf Null springen lässt
Die Grande Double Sonnerie von Blancpain vereint Grande Sonnerie und Petite Sonnerie in einem Handaufzugwerk mit zwei wählbaren Melodien und einem Fliegenden Tourbillon mit Ewigem Kalender.

Damit melden A. Lange & Söhne und Blancpain nachdrücklich ihren Anspruch an, den sogenannten »Großen Drei« Audemars Piguet, Patek Philippe und Vacheron Constantin ebenfalls auf Augenhöhe zu begegnen.

5 technische Errungenschaften, die mich beeindruckt haben

Kompliziert und einschneidend ist auch die neue Dynapulse-Hemmung von Rolex, die in der neu lancierten Land-Dweller-Kollektion zum Einsatz kommt. Mit deren 36.000 Halbschwingungen in der Stunde schlägt Rolex auch mit dieser Frequenz von fünf Hertz für sich ein neues Kapitel auf.

Die Modelle der neuen Land-Dweller-Kollektion von Rolex verfügen über die Dynapulse-Hemmung.
Die aus Silizium und Keramik gefertigte Dynapulse-Hemmung von Rolex überträgt die Energie über zwei Hemmungsräder reibungsarm und rollend auf die Spirale.
Die Diver Air von Ulysse Nardin wiegt mit Band weniger als 52 Gramm und ist damit die leichteste mechanische Taucheruhr.
Die Expérimentale 1 von Breguet vereint ein 10-Hertz-Tourbillon mit einer magnetisch gelagerten Hemmung und einem Mechanismus für Konstante Kraft.
Das Kaliber 7250 von Breguet besteht aus 266 Komponenten und ist bis 500 Gauss magnetfeldresistent.
Die blitzende Sekunde der Nano Foudroyante von Greubel Forsey ist direkt mit dem Tourbillon verbunden, das mit einer Frquenz von drei Hertz arbeitet.
Die um 90 Prozent verkleinerte Nano Foudroyante unterteilt die Sekunde in sechs Abschnitte. Ihr Energiebedarf ist 1.800 mal kleiner als bei einer klassischen Lösung.
Das Bulgari Octo Finissimo Ultra Tourbillon hält mit einer Höhe von 1,85 Millimetern den Weltrekord für das flachste Tourbillon.
Der Gehäuseboden des Octo Finissimo Ultra Tourbillon von Bulgari dient gleichzeitig als Platine für das Uhrwerk.

Neue Weltrekordinhaber sind Ulysse Nardin mit der leichtesten mechanischen Taucheruhr und Bulgari mit dem flachsten Tourbillon. In ihrem Jubiläumsjahr und unter neuer Führung meldet sich auch Breguet zurück und präsentiert mit der Experimentale 1 ein mit 10 Hertz schwingendes Tourbillon. Und Greubel Forsey dringt in die Nanomechanik voran. Bei ihrer Nano Foudroyante kreist die Kleine Sekunde in sechs Schritten einmal in der Sekunde um sich selbst. Dabei verzichtet die Konstruktion auf ein Räderwerk und benötigt im Vergleich zu einer konventionellen Lösung nur 1.800‑fach geringeren Energiebedarf.

Das Uhrenjahr 2025 wird mir besonders wegen seiner neuen technischen Errungenschaften im Bereich Hemmung, Energie, Bauhöhe, Gewicht und Präzision in guter Erinnerung bleiben. Einige werden ihre Alltagstauglichkeit in den kommenden Jahren noch unter Beweis stellen müssen, aber auch nach 700 Jahren hat die mechanische Uhrmacherei immer noch überraschende Neuerungen zu bieten. Und das ist ein vielversprechender Ausblick auf das kommende Jahr und die Jahre daruf.