Die Luxusmarke Hermès überraschte auf der Watches and Wonders 2024 mit einem limitierten Modell der Haute Horlogerie in zwei Materialvarianten.
Die Hermès Arceau Duc Attelé besitzt das 1978 von Henri d’Origny entworfene Gehäuse mit den asymmetrischen, von Steigbügeln inspirierten Bandanstößen und einem Durchmesser von 43 Millimetern. Das Gehäuse aus Roségold oder Titan ist wasserdicht bis drei Bar, das entspricht dem Prüfdruck von 30 Metern Tiefe.
Es beherbergt ein Tourbillon mit drei Achsen und eine Minutenrepetition mit einer Tonfeder in Form einer Stimmgabel. Angetrieben werden die beiden Komplikationen vom Kaliber H1962. Die Zahl erinnert an das Abschlussjahr umfangreicher Renovierungsarbeiten in der Pariser Boutique im Faubourg Saint-Honoré.
Das Handaufzugwerk ist mit einer Hochfrequenz-Unruh ausgestattet, die mit fünf Hertz arbeitet, das entspricht 36.000 Halbschwingungen in der Stunde. Es besteht aus 563 Einzelteilen und besitzt 54 Lagersteine. Die Gangautonomie betrtägt 48 Stunden und wird am unteren Zifferblattrand angezeigt.
Das Räderwerkdesign ist den Rädern des »Duc Attelé« nachempfunden. Das ist ein vierrädriger Pferdewagen mit Verdeck mit zwei Pferden, die von innen gelenkt werden. Eine Hommage an ein Bild, das von einer 1920 von Émile Hermès erworbenen Zeichnung von Alfred de Dreux, einem französischen Tiermaler des 19. Jahrhunderts und Meister der Reitkunst inspiriert ist.
Das Tourbillon bewegt sich mit drei unterschiedlichen Achsen und Drehgeschwindigkeiten. Der äußere Käfig benötigt 300 Sekunden für eine volle Umdrehung, der mittlere eine Minute und der innere 25 Sekunden.
Die pferdeprofilförmigen Hämmer der Minutenrepetition bei sechs Uhr schlagen die Stunden, die Viertelstunden und die Minuten über einen Schieber an der Seite des Gehäuses durch Anschlagen der länglichen U-förmigen Schenkel der langen Tonfeder aus gehärtetem Stahl, die am Rand des Zifferblattes zu sehen ist.
Zifferblattseitig überragt eine Kuppel aus Saphirglas das dreiachsige Tourbillon und seine drei Käfige aus hochglanzpoliertem Titan, die aus zwei »H«s geformt sind.
Die ineinander verschlungenen Buchstaben, welche die Hochzeit von Emile Hermès und Julie Hollande im Jahr 1900 symbolisieren, sind den Kunstschmiedearbeiten nachempfunden, die den Aufzug der Pariser Boutique in der Rue du Faubourg-Saint-Honoré Nr. 24 zieren. Die durchbrochene, aus Saphirglas geschliffene Schlagwerkbrücke verstärkt den Klang der Minutenrepetition und gibt gleichzeitig den Blick frei auf die handgearbeiteten Veredelungen des Uhrwerks.
Hermès Arceau Duc Attelé in Roségold, Zifferblatt aus Aventurin, mattes, tiefblaues Alligatorlederband, 400.000 Euro, in Titan, anthrazitgrau beschichtetes Zifferblatt, mattes Alligatorleder in Anthrazitgrau, jeweils limitiert auf 24 Exemplare
Hermès ist als Uhrenhersteller etabliert, bei der Arceau Duc Attelé bekamen die Marke jedoch Unterstützung durch Le Cercle des Horlogers. Der 2012 gegründete Uhrenspezialist fertigt im Schweizer Jura Prototoypen und kleine Stückzahlen hochkomplizierter Modelle im Auftrag renommierter Nischenanbieter wie Armin Strom, Biver, oder Jacob & Co. Speziell die U-förmigen Klangfedern der Hermès Arceau Duc Attelé haben mich bei der Hörprobe in Genf überzeugt.
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